BYOD – Eigenes Handy als Firmenhandy?

Können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer produktiver arbeiten, wenn sie ihre eigenen Geräte benutzen? Und wie sicher ist es für Unternehmen, private Smartphones und Laptops für berufliche Zwecke zuzulassen? BYOD – “Bring Your Own Device” – bietet viele Chancen, von Kosteneinsparungen bis hin zu flexibleren Arbeitsmodellen. Gleichzeitig müssen Unternehmen aber auch Sicherheitsrisiken und Datenschutzfragen im Auge behalten. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Vorteile und Herausforderungen BYOD mit sich bringt und wie Sie diese Strategie in Ihrem Unternehmen erfolgreich umsetzen können.

Das Wichtigste vorab in Kürze

Was bedeutet BYOD?

Die Vorteile von BYOD für Arbeitgeber und Arbeitnehmer

BYOD bietet sowohl Arbeitgebern als auch Arbeitnehmern zahlreiche Vorteile, die den modernen Arbeitsalltag effizienter und flexibler gestalten. Während Unternehmen von Kosteneinsparungen und Produktivitätssteigerungen profitieren, genießen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr Freiheit und Flexibilität bei der Nutzung ihrer eigenen Geräte.

Die Vorteile von BYOD für Arbeitgeber

1. Kosteneinsparung bei der Anschaffung von Endgeräten

Durch BYOD entfallen die hohen Kosten für die Anschaffung von Firmenhandys und -laptops. Mitarbeitende nutzen ihre privaten Geräte, was dem Unternehmen Einsparungen bei Hardware, Wartung und Support ermöglicht.

2. Flexibleres und mobileres Arbeitsumfeld

Mit BYOD schaffen Unternehmen ein flexibleres Arbeitsumfeld. Mitarbeitende können ortsunabhängig arbeiten, was die Reaktionsgeschwindigkeit im Arbeitsalltag erhöht und die Flexibilität fördert, sei es im Büro, unterwegs oder im Homeoffice.

3. Höhere Mitarbeiterzufriedenheit und langfristige Bindung

Mitarbeitende, die ihre eigenen Geräte nutzen, sind oft zufriedener und fühlen sich dem Unternehmen stärker verbunden. Die Vertrautheit mit dem eigenen Gerät steigert das Wohlbefinden und fördert die Mitarbeiterbindung, was langfristig zu einer geringeren Fluktuation führt.

4. Gesteigerte Produktivität

Durch die Nutzung vertrauter Geräte arbeiten Mitarbeitende produktiver. Sie kennen ihre eigenen Geräte bestens, was die Effizienz erhöht und Arbeitsprozesse reibungsloser gestaltet.

Es sind Plus Zeichen zu sehen. Aufs eins zeigt ein Mann.
BYOD bietet Mitarbeitern eine große Flexibilität.

Vorteile von BYOD für Arbeitnehmer

1. Nutzung vertrauter und leistungsfähiger Geräte

Mitarbeitende profitieren von der Möglichkeit, ihre eigenen, oft leistungsfähigeren Geräte zu nutzen. Sie müssen sich nicht an neue Hardware gewöhnen und können schneller und komfortabler arbeiten.

2. Erhöhte Flexibilität beim mobilen Arbeiten

BYOD bietet Mitarbeitenden größere Flexibilität, da sie von überall aus arbeiten können. Sie sind nicht an das Büro gebunden und können ihre Arbeitsumgebung nach ihren Bedürfnissen gestalten.

3. Ein Gerät für private und berufliche Nutzung

Anstatt mehrere Geräte mit sich zu führen, können Mitarbeitende ein einziges Gerät für berufliche und private Zwecke verwenden. Das vereinfacht den Alltag und spart Zeit.

4. Bessere Work-Life-Balance

Die Flexibilität von BYOD trägt zu einer besseren Work-Life-Balance bei. Mitarbeitende können ihre Arbeitszeiten und -orte freier gestalten, was das Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben fördert.

Die Nachteile von BOYD

Trotz der vielen Vorteile birgt BYOD auch einige Herausforderungen und Risiken, die Unternehmen und Mitarbeitende berücksichtigen müssen. Sicherheitsbedenken, Datenschutzprobleme und ein erhöhter Verwaltungsaufwand können die Einführung von BYOD erschweren.

Es ist eine Person zu sehen, die ihr Handy hält und auf eine App drückt.
Ein Nachteil ist, dass Mitarbeitende sich möglicherweise unsichere Apps installieren.

Nachteile von BYOD für Arbeitgeber

1. Sicherheitsrisiko für die Unternehmens-IT

Die Nutzung privater Geräte stellt ein erhöhtes Sicherheitsrisiko dar, da diese Geräte möglicherweise nicht den gleichen Schutzmaßnahmen wie firmeneigene Hardware unterliegen. Hackerangriffe oder Datenlecks sind schwerer zu verhindern, da die Kontrolle über die Sicherheit der Geräte beim Mitarbeitenden liegt.

2. Weniger Kontrolle über Geräte, Anwendungen und Daten

Durch BYOD verlieren Arbeitgeber einen Teil der Kontrolle über die genutzten Geräte, Software und gespeicherten Daten. Mitarbeitende installieren möglicherweise unsichere Apps oder nutzen ungeschützte Netzwerke, was die Sicherheit und den Datenschutz gefährden kann.

3. Höherer Aufwand für Einrichtung und Management verschiedener Gerätetypen

Da Mitarbeitende unterschiedliche Gerätetypen und Betriebssysteme verwenden, entsteht für die IT-Abteilung ein höherer Aufwand bei der Einrichtung, Verwaltung und dem Support. Die Vielfalt der Geräte erschwert es, einheitliche Standards zu etablieren.

 4. Erschwerung einer einheitlichen IT-Infrastruktur

Eine konsistente und standardisierte IT-Infrastruktur ist bei BYOD schwerer aufrechtzuerhalten. Unterschiedliche Geräte und Software-Versionen führen zu Kompatibilitätsproblemen und machen es schwieriger, ein einheitliches IT-Management zu gewährleisten.

2 Lupen mit dem Text "ARBEIT" und "FREIZEIT"
Private und berufliche Daten könnten vermischt werden.

Nachteile von BYOD für Arbeitnehmer

1. Einschränkungen bei der privaten Nutzung durch Sicherheitsrichtlinien

Um die Sicherheit zu gewährleisten, setzen Unternehmen oft strikte Sicherheitsrichtlinien ein. Diese können die private Nutzung der Geräte einschränken, etwa durch das Blockieren bestimmter Apps oder Websites, was den Komfort bei der privaten Nutzung mindert.

2. Vermischung von privaten und beruflichen Daten

Durch BYOD besteht die Gefahr, dass private und berufliche Daten miteinander vermischt werden. Dies kann zu Datenschutzproblemen führen und es erschweren, private und geschäftliche Kommunikation zu trennen.

3. Potenzielle Überwachung durch den Arbeitgeber

Da Unternehmen Zugriff auf geschäftliche Daten benötigen, kann dies dazu führen, dass der Arbeitgeber gewisse Aspekte des Geräts überwacht. Dies birgt das Risiko, dass auch private Aktivitäten unter Beobachtung stehen, was die Privatsphäre der Mitarbeitenden beeinträchtigen könnte.

Welche Voraussetzungen braucht BYOD?

Eine erfolgreiche Implementierung von BYOD erfordert klare, transparente Richtlinien. Unternehmen müssen festlegen, welche Geräte genutzt werden dürfen, welche Sicherheitsstandards eingehalten werden müssen und welche Anwendungen erlaubt sind. Ebenso wichtig ist ein Sicherheitskonzept, das den Schutz sensibler Unternehmensdaten garantiert und regelt, wie im Falle eines Verlusts oder Diebstahls vorzugehen ist.

Um die Vermischung von privaten und geschäftlichen Daten zu vermeiden, benötigen Unternehmen spezielle Softwarelösungen. Diese Programme sorgen dafür, dass berufliche und private Informationen strikt voneinander getrennt werden. Dies erhöht den Datenschutz und verhindert ungewollte Datenlecks, die durch die Nutzung privater Geräte entstehen könnten.

Ein zentrales Element von BYOD ist der Einsatz von Mobile Device Management (MDM)-Systemen. Diese ermöglichen es Unternehmen, die auf den Geräten installierte Software zu überwachen, Sicherheitsupdates durchzuführen und im Bedarfsfall Daten aus der Ferne zu löschen. So wird ein Höchstmaß an Kontrolle über die genutzten Geräte gewährleistet, ohne die Nutzerfreundlichkeit zu beeinträchtigen.

Unternehmen, die BYOD einführen, müssen sicherstellen, dass sie alle Vorgaben der DSGVO einhalten. Das bedeutet unter anderem, dass personenbezogene Daten der Mitarbeitenden geschützt werden und keine unbefugten Zugriffe auf private Informationen stattfinden. Eine genaue Dokumentation der Datenverarbeitungsprozesse sowie eine Zustimmung der Mitarbeitenden sind ebenfalls notwendig, um rechtlichen Problemen vorzubeugen.

Damit BYOD reibungslos funktioniert, ist eine umfassende Schulung der Mitarbeitenden unerlässlich. Sie müssen über die Sicherheitsrichtlinien, den richtigen Umgang mit ihren Geräten und mögliche Risiken informiert werden. Nur so können die Vorteile von BYOD voll ausgeschöpft und Sicherheitslücken vermieden werden.

Die Risiken von BYOD

Trotz der vielen Vorteile birgt BYOD auch einige Risiken, die Unternehmen unbedingt berücksichtigen sollten. Ein zentrales Risiko ist die Verletzung des Datenschutzes. Da die Kontrolle über private Geräte eingeschränkt ist, kann es schwieriger sein, sensible Unternehmensdaten zu schützen. Mitarbeitende könnten unsichere Apps installieren oder Geräte in ungeschützten Netzwerken verwenden, was die Gefahr von Sicherheitslücken und Hackerangriffen erhöht. Auch das Risiko eines Datenverlusts durch Verlust oder Diebstahl eines Geräts sollte nicht unterschätzt werden. Ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen können wichtige Daten in falsche Hände geraten.

Handy Diebstahl
Es besteht das Risiko eines Datenverlusts durch Verlust oder Diebstahl eines Geräts.

Zudem wird die IT-Landschaft durch BYOD komplexer, da unterschiedliche Gerätetypen und Betriebssysteme zum Einsatz kommen. Dies erschwert die Verwaltung und erhöht den Aufwand für die IT-Abteilung, alle Geräte auf einem einheitlichen Sicherheitsstand zu halten.

Kostenreduktion
Unternehmen erhoffen sich Kosteneinsparungen.

Was erhoffen sich Unternehmen von BYOD?

Unternehmen versprechen sich von BYOD (Bring Your Own Device) eine Reihe von Vorteilen, die sowohl die betriebliche Effizienz als auch die Mitarbeiterzufriedenheit steigern. Einer der wichtigsten erhofften Vorteile sind Kosteneinsparungen bei der IT-Ausstattung. Da die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre eigenen Geräte nutzen, entfallen für das Unternehmen die Ausgaben für Anschaffung, Wartung und Support der Firmenhardware.

Zudem versprechen sich die Unternehmen eine höhere Flexibilität und Mobilität der Mitarbeitenden. Da diese ihre gewohnten Geräte jederzeit und überall nutzen können, wird mobiles Arbeiten erleichtert, was insbesondere für Aussendienstmitarbeitende von Vorteil ist. Diese Flexibilität wirkt sich auch auf die Produktivität aus, da die Mitarbeitenden mit Geräten arbeiten, die sie bereits gut kennen und an ihre Bedürfnisse angepasst haben.

Darüber hinaus erhoffen sich Unternehmen eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit und eine langfristige Mitarbeiterbindung. Die Möglichkeit, eigene Geräte zu nutzen, gibt den Mitarbeitenden mehr Freiheit und Kontrolle, was zu einem positiven Arbeitsumfeld beiträgt. Diese Faktoren zusammengenommen sollen das mobile Arbeiten nicht nur vereinfachen, sondern insgesamt die Effizienz und Motivation im Unternehmen steigern.

Firmenhandy-Tipps:

Fazit – BYOD

FAQ

Unternehmen können die Sicherheit bei BYOD gewährleisten, indem sie klare Sicherheitsrichtlinien implementieren, Mobile Device Management (MDM)-Lösungen nutzen und spezielle Software zur Trennung privater und beruflicher Daten einsetzen. Regelmäßige Schulungen der Mitarbeitenden zum sicheren Umgang mit den Geräten sind ebenfalls essenziell.

Am besten eignen sich moderne und regelmäßig aktualisierte Geräte, die den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen. Unternehmen sollten sicherstellen, dass die Geräte gängige Unternehmensanwendungen wie Microsoft Teams oder Slack problemlos unterstützen und gleichzeitig den Datenschutzanforderungen gerecht werden.

Mitarbeitende sollten sicherstellen, dass ihre Geräte den Sicherheitsanforderungen des Unternehmens entsprechen, wie regelmäßige Updates und die Nutzung sicherer Netzwerke. Zudem sollten sie private und berufliche Daten getrennt halten und auf die Einhaltung der Datenschutzrichtlinien achten.

Autor: Peter Rainer

Prokurist & Vertriebsleiter

Peter Rainer beschäftigt sich seit seinem Start ins Berufsleben mit dem Thema Kommunikation und damit, diese bestmöglich zu unterstützen. Als Gesellschafter von BER und seit 2014 als Vertriebsleiter von Firmenhandy.at ist es sein Ziel, die individuell besten Telekommunikationsdienstleistungen für Unternehmen anzubieten. Besonders wichtig ist ihm in diesem Zusammenhang, dass die Beratung unabhängig erfolgt und somit aus der Fülle an unterschiedlichen Angeboten und Tarifen von unterschiedlichen Anbietern das jeweils optimale Angebot zusammengestellt werden kann. Dafür arbeiten Peter Rainer und sein Team mit Elan & Erfahrung und sind dabei stets auf dem aktuellen Stand der technischen Möglichkeiten.