Langsame Internetgeschwindigkeiten trotz teurer Verträge – Warum viele Firmen draufzahlen

Langsame Internetgeschwindigkeiten sind für viele Unternehmen ein ernstes Problem – und das trotz teurer Verträge mit Glasfaser oder 5G. Versprochene Bandbreiten kommen in der Praxis oft nicht an, was Arbeitsprozesse massiv bremsen kann. Besonders ärgerlich: Firmen zahlen hohe monatliche Summen, ohne die zugesicherte Leistung wirklich nutzen zu können. Die Ursachen liegen häufig in überbuchten Netzen, regionaler Infrastruktur oder internen technischen Engpässen. Wer die Gründe kennt und regelmäßig misst, kann besser beurteilen, ob sich ein Anbieterwechsel oder ein spezieller Business-Tarif lohnt. Denn nur verlässliche Geschwindigkeit rechtfertigt hohe Kosten.

Das Wichtigste vorab in Kürze

Ursachen für langsames Internet trotz Glasfaser oder 5G

Teure Glasfaser- oder 5G-Verträge versprechen hohe Geschwindigkeiten, die Realität sieht jedoch oft anders aus. Unternehmen berichten regelmäßig von massiven Abweichungen zwischen zugesagter und tatsächlich verfügbarer Bandbreite. Gründe dafür liegen nicht ausschließlich beim Anbieter, sondern können auch in der Infrastruktur oder im Unternehmen selbst bestehen. Besonders ärgerlich: Leistungsprobleme treten häufig zu Stoßzeiten auf, wenn die Verbindung am dringendsten benötigt wird. Wer die Ursachen versteht, kann gezielt prüfen, wo Optimierungen möglich sind. Damit lässt sich vermeiden, dauerhaft für eine Leistung zu zahlen, die nicht genutzt werden kann.

Überbuchung von Netzen

Ein zentraler Faktor für langsames Internet ist die sogenannte Überbuchung. Anbieter kalkulieren damit, dass nie alle Kunden gleichzeitig die maximale Geschwindigkeit nutzen. Wird das Netz jedoch überlastet, sinkt die Geschwindigkeit drastisch. Für Unternehmen bedeutet das: Auch wenn ein Glasfaser- oder 5G-Anschluss vorhanden ist, kommt die volle Leistung nicht an. Besonders in dicht besiedelten Gebieten ist die Wahrscheinlichkeit von Überbuchungen hoch. Firmen sollten daher auf Tarife mit klar geregelten Mindestbandbreiten achten, um Ausfälle und Geschwindigkeitseinbrüche zu vermeiden.

Regionale Netzinfrastruktur

Die Qualität der Internetverbindung hängt stark von der regionalen Infrastruktur ab. In städtischen Gebieten ist die Versorgung meist besser ausgebaut, während ländliche Regionen häufig mit Einschränkungen leben müssen. Auch innerhalb einer Stadt kann es Unterschiede geben, etwa durch veraltete Verteilerkästen oder noch nicht modernisierte Leitungen. Unternehmen sollten deshalb genau prüfen, welche Infrastruktur in ihrer Region verfügbar ist. In manchen Fällen lohnt sich ein gezielter Ausbau durch den Anbieter, wenn mehrere Firmen am Standort betroffen sind. Ohne entsprechende Netzqualität bleiben hohe Bandbreitenversprechen jedoch reine Theorie.

Technische Flaschenhälse in Unternehmen

Nicht immer liegt die Ursache beim Anbieter, auch im Unternehmen selbst können technische Engpässe das Internet ausbremsen. Veraltete Router, unzureichende Firewall-Lösungen oder falsch konfigurierte Netzwerke sind häufige Ursachen. Auch die gleichzeitige Nutzung durch viele Mitarbeitende kann die Leistung spürbar reduzieren, wenn die internen Systeme nicht darauf ausgelegt sind. Firmen sollten daher regelmäßig ihre Hardware und Netzwerkarchitektur überprüfen. Moderne Router, leistungsfähige Switches und strukturierte WLAN-Lösungen können entscheidend dazu beitragen, die Geschwindigkeit voll auszuschöpfen.

Wie können Unternehmen ihre Internetgeschwindigkeit prüfen?

Ein objektiver Blick auf die Internetgeschwindigkeit ist nur durch regelmäßige Messungen möglich. Unternehmen sollten ihre Verbindung daher nicht nur einmalig, sondern zu verschiedenen Zeiten testen. Wichtig ist, Messungen sowohl zu Stoßzeiten als auch in Randzeiten durchzuführen, um Schwankungen sichtbar zu machen. Dokumentierte Testergebnisse sind zudem hilfreich, um gegenüber dem Anbieter Leistungsprobleme nachzuweisen. Nur wer genaue Daten vorliegen hat, kann fundiert über mögliche Vertragsänderungen oder Anbieterwechsel entscheiden.

 

Tools zur Messung der Geschwindigkeit

Zur Überprüfung der Internetgeschwindigkeit stehen zahlreiche Tools zur Verfügung. Bekannte Anbieter wie Speedtest.net oder die Messplattform der Regulierungsbehörden bieten schnelle Ergebnisse. Für Unternehmen lohnen sich zusätzlich professionelle Monitoring-Lösungen, die Messungen automatisiert und kontinuierlich durchführen. So lassen sich langfristige Trends erkennen, die über einmalige Tests hinausgehen. Wichtig ist, auf seriöse Anbieter zu setzen, deren Ergebnisse anerkannt und belastbar sind. Nur so können Firmen mit den Messergebnissen in Verhandlungen gehen.

 

Wann und wie messen?

Der Zeitpunkt der Messung ist entscheidend, um ein realistisches Bild der Leistung zu erhalten. Unternehmen sollten Messungen zu unterschiedlichen Tageszeiten durchführen, um typische Leistungseinbrüche zu erkennen. Besonders relevant sind Tests während der Hauptarbeitszeiten, wenn viele Nutzer gleichzeitig online sind. Wichtig ist auch, dass die Tests über kabelgebundene Verbindungen laufen, da WLAN-Schwankungen das Ergebnis verfälschen können. Wer strukturiert misst, kann Probleme eindeutig eingrenzen und deren Ursachen besser nachvollziehen.

 

Was sagt die Bandbreite wirklich aus?

Die angegebene Bandbreite ist nicht immer gleichzusetzen mit der tatsächlich nutzbaren Geschwindigkeit. Angaben wie „bis zu 1 Gbit/s“ bedeuten, dass diese Leistung nur unter optimalen Bedingungen erreicht wird. Für Unternehmen entscheidend ist jedoch, welche Mindestbandbreite vertraglich zugesichert ist. Auch Faktoren wie Latenzzeiten oder Paketverluste beeinflussen die wahrgenommene Geschwindigkeit. Ein umfassendes Verständnis dieser Kennzahlen hilft, realistische Erwartungen zu entwickeln und Tarife sinnvoll zu vergleichen.

Business-Tarife im Vergleich – Worauf sollten Firmen achten?

Nicht jeder Tarif eignet sich für den professionellen Einsatz. Während Privatkunden oft mit schwankenden Geschwindigkeiten leben müssen, benötigen Unternehmen stabile und garantierte Leistungen. Beim Vergleich von Business-Tarifen sollten Firmen daher genau hinschauen. Neben der reinen Geschwindigkeit sind Faktoren wie Vertragsbedingungen, Support-Level und Flexibilität entscheidend. Nur ein auf die Unternehmensbedürfnisse abgestimmter Tarif stellt sicher, dass die Investition in teures Internet auch tatsächlich einen Mehrwert bietet.

Garantierte vs. “bis zu”-Geschwindigkeiten

Ein zentrales Kriterium ist die Frage, ob Geschwindigkeiten garantiert oder nur „bis zu“ angeboten werden. Bei „bis zu“-Tarifen bleibt die tatsächliche Geschwindigkeit ungewiss und schwankt je nach Netzbelastung. Garantierte Bandbreiten hingegen sichern Unternehmen eine Mindestleistung zu. Das ist besonders wichtig für Betriebe, die auf stabile Datenverbindungen angewiesen sind – etwa für Cloud-Lösungen, Videokonferenzen oder große Datenmengen. Firmen sollten deshalb bevorzugt auf Tarife mit klar geregelten Garantien setzen.

SLA-Vereinbarungen und Support

Service Level Agreements (SLAs) sind ein weiterer entscheidender Faktor bei Business-Internetverträgen. Sie regeln nicht nur garantierte Geschwindigkeiten, sondern auch Reaktionszeiten bei Störungen und den Umfang des Supports. Ohne klare SLA-Vereinbarungen riskieren Unternehmen lange Ausfälle, die zu erheblichen Produktivitätseinbußen führen können. Wichtig ist außerdem, wie gut der Support erreichbar ist und ob er im Notfall rund um die Uhr zur Verfügung steht. Ein professionelles SLA kann damit der Schlüssel sein, um teure Vertragskosten zu rechtfertigen.

Flexibilität und Skalierbarkeit

Unternehmen wachsen, ihre Anforderungen an die Internetleistung ebenfalls. Ein guter Business-Tarif muss daher flexibel und skalierbar sein. Das bedeutet, dass Bandbreiten bei Bedarf kurzfristig erhöht werden können, etwa bei Projekten mit besonders hohen Datenmengen. Auch flexible Vertragslaufzeiten können entscheidend sein, wenn sich die Unternehmensstruktur verändert. Wer langfristig plant, sollte darauf achten, dass der gewählte Tarif nicht nur heute passt, sondern auch künftige Entwicklungen abdeckt.

Unser Tipp: Wann sich ein Umstieg lohnt

Ein Anbieterwechsel oder ein Umstieg auf einen anderen Tarif lohnt sich, wenn die dokumentierte Leistung dauerhaft deutlich unter den vertraglichen Zusagen liegt. Auch fehlende SLA-Vereinbarungen oder schlechter Support sind klare Gründe, nach Alternativen zu suchen. Unternehmen sollten vor einem Wechsel jedoch die Ursachen prüfen: Liegt das Problem intern oder tatsächlich am Anbieter? Ist dies geklärt, kann ein Umstieg erhebliche Verbesserungen bringen. Langfristig rechnet sich nur ein Tarif, der Leistung und Preis in einem sinnvollen Verhältnis bietet. 

Wir helfen Ihnen gerne bei der Optimierung!

Fazit: Teure Tarife lohnen sich nur mit echter Leistung

FAQ

Oft liegt es an Überbuchungen im Netz, regional begrenzter Infrastruktur oder technischen Flaschenhälsen im Unternehmen. Verträge werben meist mit „bis zu“-Angaben, die nur unter Idealbedingungen erreichbar sind. Dadurch fällt die tatsächliche Geschwindigkeit häufig deutlich geringer aus als versprochen.

Eine Kündigung ist möglich, wenn die Geschwindigkeit dauerhaft erheblich vom Vertrag abweicht. Grundlage ist die EU-Verordnung sowie die Messung durch die Bundesnetzagentur. Weist ein Nachweis wiederholt zu geringe Werte aus, haben Unternehmen das Recht zur außerordentlichen Kündigung.

Die RTR sieht eine „wesentliche, kontinuierliche oder regelmäßig wiederkehrende Abweichung“ als Grund für Reklamationen. Konkret bedeutet das: Liegt die tatsächlich gemessene Geschwindigkeit deutlich unter der im Vertrag angegebenen Bandbreite, haben Kunden Anspruch auf Preisminderung oder Vertragsauflösung. Eine Abweichung von rund 10–20 % gilt bereits als kritisch.

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Mann mit kurzen Haaren, Bart, weißem Hemd und dunklem Anzug vor grauem Hintergrund.

Autor: Peter Rainer

Prokurist & Vertriebsleiter

Peter Rainer beschäftigt sich seit seinem Start ins Berufsleben mit dem Thema Kommunikation und damit, diese bestmöglich zu unterstützen. Als Gesellschafter von BER und seit 2014 als Vertriebsleiter von Firmenhandy.at ist es sein Ziel, die individuell besten Telekommunikationsdienstleistungen für Unternehmen anzubieten. Besonders wichtig ist ihm in diesem Zusammenhang, dass die Beratung unabhängig erfolgt und somit aus der Fülle an unterschiedlichen Angeboten und Tarifen von unterschiedlichen Anbietern das jeweils optimale Angebot zusammengestellt werden kann. Dafür arbeiten Peter Rainer und sein Team mit Elan & Erfahrung und sind dabei stets auf dem aktuellen Stand der technischen Möglichkeiten.